Welcher Pullover zur Arbeit?
Nun mag man den Dresscodes vergangener Zeiten hinterher trauern, den dunkelgrauen Anzügen überall (heute sind sie fast nur noch in Banken und Versicherungen zu sehen), den dezent dunkelblauen und dunkelrot gestreiften Krawatten und den blank polierten schwarzen Oxfords. Oder man kann sich darüber freuen, dass viele von uns jetzt in etwas bequemerer Kleidung ins Büro gehen dürfen. Nur: damit fangen die Kleidungsprobleme eigentlich erst an.
Gerade nun, wo zwar der Kalender darauf beharrt, dass wir uns im Sommer befinden, die Temperaturen und Niederschläge aber eher an eine Art arktischem Regenwald im Windkanal erinnern, reicht es meist nicht, einfach das Jackett wegzulassen, um in elegantem Business Casual gekleidet zu sein. Da bietet sich dann ein Kleidungsstück wieder an, dass wir eigentlich saisonbedingt inzwischen in die hintersten Ecken unseres Kleiderschrankes verbannt hatten: der klassische Pullover. Denn er wirkt klassisch genug, um notfalls auch zur getupften Krawatte zu passen, aber auch locker genug, um nach der Arbeit beim Einkaufen oder in der Kneipe nicht overdressed zu sein. Vorausgesetzt, es ist der richtige.
Allein um die passende Kragenform entzünden sich erbitterte Gefechte. Manche Moderatgeber gehen so weit, den V-Kragen generell als eines wahren Gentlemans unwürdig zu bezeichnen. Der Grund dafür ist einfach nur, dass, als sich die ehernen Regeln der englisch geprägten klassischen Herrenmode verfestigten, der V-Kragen gerade nicht besonders hoch im Kurs stand. Allerdings kann er in der Tat einen Nachteil haben, und zwar einen enormen: Trägt man einen weiten V-Kragen-Pullover mit einem offenen Hemd ohne Krawatte, so können die Kragenspitzen oberhalb des Pullovers liegen, was zwar keine optische Katastrophe, aber doch zumindest leicht irritierend ist. Bei einem engeren Kragen stellt sich dieses Problem im Normalfall nicht.
Weitere V-Kragen tragen sich gut mit einem kontrastfarbigen eng anliegenden T-Shirt mit Rundkragen darunter. Man sollte meinen, das täte der Wirkung Abbruch, aber das Dreieck, das sich dadurch ergibt, wirkt tatsächlich relativ modisch.
Dafür kann der V-Neck aber gut mit Krawatte getragen werden. Auch dieser Look wird vermutlich unter Traditionalisten etwas Kopfschütteln auslösen, wie jede Mischung zwischen lässiger Freizeitkleidung und formellem Outfit. Der Effekt ist jedoch ein ungeheuer eleganter. Man sieht modisch und elegant aus, ohne konservativ zu wirken. Nicht zuletzt deshalb hat sich die Variante mit dunklem V-Kragen-Pullover zu Krawatte und weißem Hemd mit Krawatte in manchen Ländern als leicht informellere Variante zum Anzug etabliert.
Natürlich können Sie auch zu einem Pullover mit Rundkragen („Crewneck“) eine Krawatte tragen. Man wird sie nur nicht wirklich sehen. Ein schlichtes Hemd hingegen, dessen Kragen aus dem Pullover hervorschaut, sieht dezent und edel aus. Vorausgesetzt, die Kragenspitzen liegen innerhalb des Pullover, nicht darüber. Die subtile Botschaft: Ich kleide mich auch dann klassisch, wenn es niemand sieht. Allerdings sollte man auch wirklich aufpassen, was unter dem Ausschnitt eines Crewnecks hervorblitzt. Denn ein verwaschener T-Shirt-Kragen macht die Wirkung schnell wieder zunichte. Da lieber nur möglichst unsichtbar ein ausgeschnittenes Unterhemd oder V-Neck-Shirt, wenn man denn partout kein Oberhemd tragen will.
Am besten lassen sich Pullover in die Arbeitsgarderobe integrieren, wenn sie schlicht sind. Denn schlicht ist optisch oft gleichbedeutend mit professionell. Ein Crewneck in dunklem Navy, unter dem ein weißes Businesshemd hervorschaut, wird selbst zu alten Jeans noch professionell aussehen. Ein bunter Fair-Isle-Sweater hingegen passt nur dann, wenn Sie zufällig der Duke of Wales sind. Halten Sie sich an einfarbige Modelle. Dafür dürfen sie aber gerne strukturiert oder in sich gemustert sein. Mit dezenten Karomustern kommen Sie auch noch durch. Nur eines: Finger weg von Sweatshirts! Sie sind so offensichtlich reine Wohlfühlgarderobe, dass sie beim besten Willen nicht in ein professionelles Outfit passen.
Aber was tun, wenn der Sommer sich dann doch einmal daran erinnern sollte, dass er eigentlich gerade das Ruder in der Hand halten sollte? Nun, da hilft wiederum ein Blick in Richtung Mittelmeer. Die recht stilbewussten Italiener mit ihrem im Normalfall nicht gerade kalten Klima sind Meister in der Kunst des Pullover-Drapierens. Man kann das gute Stück entweder um den Hals legen und vor der Brust mit den Ärmeln locker verknoten, den Pullover – ebenso verbunden – als Schärpe schräg über eine Schulter hängen lassen oder gar ihn wie eine rückwärtige Schürze um den Bauch binden. Nun gut, letzteres sieht nicht ganz so elegant aus. Aber sonst wird das Stück Textil nicht mehr stören, ohne die Optik zu ruinieren. Vermeiden Sie nur eines: Manschettenknöpfe unter einem Pullover ergeben hässliche Druckstellen.
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