Silvestermode

Was ist zu festlich für den Jahreswechsel?

Ein neues Jahr steht vor der Tür. Zeit, die ganzen guten Vorsätze des laufenden Jahres über den Haufen zu werfen und sich neue zu machen. Zeit, das vergangene Jahr einmal Revue passieren zu lassen. Und Zeit, endlich mal wieder feiern zu gehen.

Natürlich stellt das den stilbewussten Szenegänger schon vor das nächste Problem. Denn schon Weihnachten war kleidungstechnisch eine echte Herausforderung. Zudem ist man seit Weihnachten meist nicht dazu gekommen, die Lieblingsstücke aus der Reinigung zu holen oder die Waschmaschine anzuwerfen. Wer nun zu einer Opernvorstellung, einer Silvestergala oder gar einem Silvesterball gehen möchte, hat es nicht leicht. Denn zu Silvester liegen die Dresscodes noch einmal einen Hauch höher als sonst. Das wissen auch die Kaufhausketten und stecken zu dieser Jahreszeit ihre Schaufensterpuppen in erlesene Smokings und Abendkleider.

Nun, dass ab einer gewissen Stufe ohnehin die große Abendrobe angesagt ist, versteht sich von selbst. Aber auch dort, wo Sie normalerweise mit dem guten alten schwarzen Anzug nicht weiter aufgefallen wären, kann der Smoking jetzt eine gute Wahl sein. Andererseits: es geht auch darum, ausgelassen zu feiern. Daher können Sie ruhig ein wenig Farbe bekennen.

Hier wollen Sie sich nicht an einen klassischen Black-Tie-Dresscode halten, sondern elegant wirken. Fliege oder Einstecktuch dürfen hier gerne etwas farbenfroher sein. Konservativer gesinnte Feiernde greifen gerne zum bordeauxroten Querbinder nebst passendem Kummerbund. Manch einer versucht sich gar an wagemutigen Kombinationen wie einem schwarzen Hemd zur Smokingjacke. Warum nicht. Denn eine gelungene Silvestergala ist eine Mischung aus großer Gala und Party. Hier sind selbst Anzugarten geeignet, die man sonst höchstens als Bräutigam bei der eigenen Hochzeit tragen sollte. Ein festlich-schwarzes Longjackett etwa wirkt hier sehr elegant. Auch der sonst stark unterschätzte Event-Anzug hat hier seinen großen Auftritt. Kombinieren Sie ihn mit einer Weste, gerne farbig. So gewöhnungsbedürftig bunte, glänzende Abendwesten auch sind hier, und nur hier, passen sie ausnahmsweise mal. Selbst den normalen schwarzen Anzug können Sie so ein wenig aufwerten. Trotzdem sollten Sie jetzt nicht gerade Ihren Hochzeitsanzug in Créme oder Mokka hervor kramen. Denn derartige Farben sind abends ein modischer Fauxpas.

Vielleicht gehören Sie aber auch zu denen, die den Jahreswechsel lieber in der Disco auf einer großen Party verbringen. Dann haben Sie es leider auch nicht viel einfacher. Denn auch dort kann, was gerade so noch reichen würde, um am Türsteher vorbeizukommen, zu Silvester unangenehm auffallen. Das Motto lautet auch hier: Eleganz statt Lässigkeit.

Nichts gegen enge, gut geschnittene Stonewashed-Jeans. Sie brauchen aber hier noch ein wenig Glamour. Die Kombination von Jeans mit Smokingjacke, weißem Hemd und schmaler schwarzer Krawatte ist fast schon klassisch geworden. Doch auch ein schwarzes Samtjackett setzt Akzente. Ist Ihnen das zu gesetzt, verzichten Sie ganz auf ein Jackett und greifen Sie zu einem Partyhemd. Es darf gern ein wenig dunkler sein als gewohnt, schwarze Hemden sind der Klassiker. Sie passen allerdings wesentlich besser zur schwarzen Stoffhose. Dazu sieht eine dünne schwarze Lederjacke in Sakko-Schnitt zwar hervorragend aus, ist aber bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich nicht wirklich ratsam. Der dunkle Mantel tut es mindestens genau so gut. Denn höchstwahrscheinlich fühlen Sie sich am Neujahrsmorgen schon zerschlagen genug, auch ohne Unterkühlung Ihren Problemen hinzuzufügen. Achten Sie aber unbedingt auf die Schuhe. Dunkle Ledertreter sollten es schon sein. Dann kann eigentlich schon gar nichts mehr passieren. Jedenfalls nicht, was Ihr Outfit betrifft.